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Samstag, 19. März 2022

19.03.2022: Vulkanland-Frühlingslauf Leitersdorf - Laufbericht

Nach zwei Jahren coronabedingter Pause kann am 19. März 2022 in Leitersdorf im Raabtal der Frühling endlich wieder standesgemäß mit dem Vulkanland-Frühlingslauf begrüßt werden.

copyright by ASKÖ Rad- und Kulturverein Leitersdorf


Veranstaltet wird das steirische Laufopening vom ASKÖ Rad- und Kulturverein Leitersdorf. Die Zeitnehmung erfolgt durch pentek-timing. Das Fotoservice wird von Foto Viertbauer übernommen. Aber auch der Veranstalter selbst macht unermüdlich Fotos und stellt diese ein paar Tage später unentgeltlich auf der Homepage zur Verfügung. 

Parkplätze sind etwas außerhalb vom Ortskern zur Genüge vorhanden. Das Startersackerl ist mit Warenproben und Werbepapieren prall gefüllt. Auch ein Los für die Tombola, bei der es Geschenkkörbe und ein Mountainbike zu gewinnen gibt, wird mit der Startnummer ausgegeben. Zudem gibt es für alle Finisher eine schöne Medaille.

Alles was mir als Läufer wichtig ist, finde ich im "Komm Zentrum Leitersdorf". Diese Mehrzweckhalle im unmittelbaren Start- und Zielbereich bietet neben dem Schutz vor schlechter Witterung auch Dusch- und Umkleidemöglichkeiten, Toiletten, eine Ausschank von Speisen und Getränken sowie Tische und Bänke, um sich zu laben oder der Siegerehrung und der Warenpreisverlosung zu lauschen.

Auch für musikalische Umrahmung ist gesorgt. Zum einen bringt die internationale Percussion-Band "Batala Austria" brasilianisches Flair nach Leitersdorf, zum anderen heizen mehrere DJ´s entlang der Strecke den Läufern und Nordic Walkern mit coolen Sounds ordentlich ein. Dem nicht genug, unterhält das Duo 2KW mit live gesungenem Austropop und verkürzt die Wartezeit bis zur Siegerehrung.

Wer hier an den Start gehen möchte, hat die Qual der Wahl. Die Laufbegeisterten müssen sich entscheiden, ob sie am Hobbylauf mit 4,219 km Länge, am Volkslauf mit 8,438 km Länge oder am Halbmarathon über die klassische Distanz von 21,095 Kilometer an den Start gehen wollen. Wer den Halbmarathon im Team bewältigen möchte, kann das als Staffelläufer tun.

Der sportliche Nachwuchs kann sich bei den Kinderläufen messen. Je nach Altersgruppe sind Distanzen zwischen 500 und 1500 Meter zu absolvieren. Auch Nordic Walker kommen auf ihre Kosten.

Alle Laufbewerbe (mit Ausnahme der Kinderläufe) führen über eine 4,219 Kilometer lange Runde durch das Ortsgebiet von Leitersdorf. Je nach Bewerb hat man die Runde zwischen ein und fünf Mal zu durchlaufen.


Mein persönliches Laufgeschehen

Ich bin für den Volkslauf gemeldet. Eigentlich mag ich ja lieber die langen Kanten. So bereite ich mich aktuell für die Teilnahme am Western States 100, einem 100 Meilen langen Ultratrail durch die Wildnis der Sierra Nevada, vor. Aber trotz all dem Ausdauertraining dürfen schnelle Einheiten nicht ganz vernachlässigt werden. Immerhin schulen diese flott gelaufenen Kilometer den Laufstil und dienen der Erlangung von mehr Tempohärte.

So stehe ich kurz vor 13 Uhr gut aufgewärmt an der Seite von weiteren 230 Teilnehmern am Start des 8,4 km langen Laufes. Die Teilnehmer des Hobbylaufes und des Halbmarathons starten zeitgleich. Der Start wird traditionell von der Stadtwache Feldbach mit einem unüberhörbaren Kanonenschuss freigegeben.

Der Großteil des Rundkurses ist asphaltiert. Der erste Kilometer führt rund 10 Höhenmeter abwärts und verleitet, flott zu starten. Zu Beginn des 2. Kilometers sind zuerst einige Meter auf etwas matschigem Terrain zu laufen. Nun geht´s stetig nach oben. Zu Beginn des 3. Kilometers ist ein kurzes Wiesenstück zu belaufen, bevor es auf geteerter Straße weitere 35 Höhenmeter aufwärts zum höchsten Punkt der Strecke geht. 

Nach einer 180-Grad-Wende verläuft der 4. Kilometer parallel zum eben gelaufenen Anstieg dem Ortszentrum entgegen, wo je nach Bewerb entweder der Zieleinlauf oder -durchlauf wartet. Die Strecke ist meist breit genug, sodass gut und ungehindert zu laufen ist. In Summe ist der Rundkurs mit ungefähr 45 positiven Höhenmetern gespickt.

Für die erste Runde benötige ich 16:37 Minuten. Mit dieser Zeit wäre ich im Hobbylauf nur von Ute Pirchan vom LTV Köflach geschlagen worden; die Männer-Gesamtwertung hätte ich für mich entschieden. Aber für mich geht es in die zweite Runde. Ich bezweifle, dass ich das für meine Verhältnisse sehr hohe Tempo halten kann.

Die folgenden Kilometer werden wie erwartet doch recht hart. Insbesondere auf dem Anstieg zur Wende verliere ich im Vergleich zum ersten Umlauf doch einiges an Zeit. Aber letztendlich ist es Jammern auf hohem Niveau. Denn eigentlich trainiere ich kaum Intervalle, sondern spule eher im Wohlfühltempo auf Trails rund um den Hühnerberg meine Trainingskilometer ab. Dafür ist meine heutige Performance mehr als zufriedenstellend.

Ich benötige für die zweite Runde 17:28 Minuten und überquere nach 34 Minuten und 6 Sekunden die Ziellinie, was einer Pace von 4:02 Minuten je Kilometer entspricht.

In meiner Altersklasse klassiere ich mich auf Rang 2 und werde mit einem Pokal geehrt. Gesamt belege ich unter 231 Startern des Volkslaufes den 29. Platz.

Am nächsten Wochenende geht es zum Lindkogeltrail nach Bad Vöslau. Wie es mir auf dem 54 Kilometer langen Ultratrail ergangen ist, kann zeitnah hier auf meinem Blog nachgelesen werden.

19.03.2022: Vulkanland-Frühlingslauf Leitersdorf - Laufbericht


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Montag, 8. Oktober 2018

07.10.2018: Herbstfarbenlauf Frauental - Laufbericht

Es ist wieder soweit. Bereits zum dritten Mal in Serie statte ich der weststeirischen Ortschaft Frauental einen Besuch ab, um beim Herbstfarbenlauf an den Start zu gehen. Mit dabei ist mein Sohn Sebastian, der sich am "LEITNER EIS Bambini Sprint" versuchen wird. 


Herbstfarbenlauf 2018
Was die Organisation betrifft, kann ich mich nur wiederholen. Für sehr geringes Startgeld erhält man eine großartige Organisation. Zu der gehören unter anderem ein prall gefüllter Start-Rucksack samt Gutscheinheft, eine Startnummer mit integriertem Zeitnehmungschip von race result, eine außergewöhnliche Finisher-Medaille, buntes Rahmenprogramm entlang der Strecke sowie am Ziel, leckere Zielverpflegung, eine Startnummern-Tombola und noch einiges mehr. 

Auch das Angebot der Laufbewerbe ist groß: Für die Nachwuchsläufer stehen der WOCHE Familienlauf (mit Begleitung eines Erwachsenen) oder der LEITNER EIS Bambini Sprint, jeweils über 400 Meter, sowie der 1,3 km lange Shopping City Seiersberg - Kids Run zur Auswahl. 

Zudem kann man sich am 5 km langen SCHILCHERLAND Lauf als Einzelstarter oder als SORGER SALANETTIS Weibl- und Mandl - Team versuchen bzw. sich als Feuerwehrmitglied der BLAULICHT Fachzeitschrift Street Fire Run - Wertung stellen. Der Hauptlauf über 10 Kilometer trägt den Namen HERVIS SPORTS Run.

Für Nordic Walker gibt es den GRAWE Nordic Herbst Walk über 4 km mit Zeitnehmung; alternativ den SPARKASSEN Frauental Walk ohne Zeitnehmung. Dann kommen auch noch die Smovey-Fans auf ihre Kosten. So kann man für die (inoffiziellen) Österreichischen Staatsmeisterschaften im smovey WALK nennen oder auch hier die 4 km ohne Zeitnehmung smovey walken. In Summe kann der Veranstalter beim 14. Herbstfarbenlauf wieder weit über 1000 Teilnehmer begrüßen!


Der erste Weg führt uns zur Startnummernausgabe. Schnell und unkompliziert erhalten wir unsere Unterlagen. Die Startbeigaben sind in zweckmäßige Rucksäcke, powered by SORGER und SALANETTIS, gepackt.

Sebastian freundet sich bereits mit den Alpakas an, die bei den Läufen der Jüngsten anfangs das Tempo drosseln werden.

Was gibt es sonst noch im Laufdorf "Aqua Fun"? Zelte mit Tischen und Bänken sind aufgebaut und für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt. Der Radiosender "Antenne Steiermark" sorgt für flotte Beschallung im Start- und Zielbereich und auch eine Moderation darf nicht fehlen.

Der erste Bewerb des Tages wird angekündigt. Der WOCHE Familienlauf wird gestartet. Im Anschluss ist Sebastian an der Reihe und ist schon recht aufgeregt.

LEITNER EIS Bambini Sprint

Sebastian hat Startaufstellung genommen. In erster Reihe haben sich die beiden Alpakas positioniert. Sie werden auf den ersten 150 Metern das Tempo reduzieren; dürfen also nicht überholt werden. Zeitnehmung erfolgt bei den jungen Sportlern keine. Die Freude am Laufen soll im Vordergrund stehen. Der Wettbewerbsdruck kommt noch früh genug.

Sebastian läuft aus der vierten oder fünften Startreihe weg. Vor ihm ist großes Gewusel. Aber es macht ihm offensichtlich Spaß, im Wirr-Warr von zig Kinderfüßen seine Überholmanöver zu laufen. Ist er bei Halbzeit der Strecke noch relativ weit zurück, setzt aber zu einem großartigen Schlussspurt an und läuft unter den ersten zehn Kids ins Ziel.

Großartig! Gut gemacht! Voll Stolz lässt er sich die aus Keramik gefertigte Finisher-Medaille in Form eines Pilzes um den Hals hängen. 

Nun bin ich an der Reihe.

"HERVIS SPORTS Run" - 10 Kilometer

Meine aktuelle 10 Kilometer - Bestzeit liegt bei 42 Minuten und 40 Sekunden. Ich mache mir nichts vor. Die letzten Einheiten haben gezeigt, dass ich diese Pace wohl nicht laufen werde können. Die Monate zuvor standen großteils im Zeichen von langen, eher langsamen Dauerläufen bzw. Fahrtspielen im Gelände. Intervall-Trainings habe ich mit einer Ausnahme gänzlich vernachlässigt. Meine Wettbewerbe hatten meist Marathondistanz oder waren noch länger und mit vielen Höhenmetern gespickt. 


Streckenverlauf Herbstfarbenlauf 2018
Mein Plan ist trotzdem, so rasch als möglich zu starten, mich zu quälen und auf der zweiten 5 Kilometer langen Schleife so wenig Zeit wie möglich zu verlieren. Daher habe ich mich recht weit vorne eingereiht und warte mit 260 Mitläufer auf das Startsignal. Ein 5 Kilometer langer Rundkurs mit kaum nennenswertem Höhenunterschied (15 Höhenmeter auf 5 Kilometer) ist zweimal zu durchlaufen. Die Strecke verläuft mit Ausnahme von ein paar hundert Meter Kiesweg auf asphaltierter Straße.

Kurz vor dem Startsignal lerne ich noch Ute von meinem Laufclub MT-Hausmannstätten kennen. Ich blicke zur Seite und erkenne das Vereins-Shirt wieder. Sie startet beim SCHILCHERLAND Bewerb. Wir wünschen uns Glück. Schon dröhnt eine Startsequenz aus den Musikboxen und der Startschuss ist gefallen.

Einige Teilnehmer haben sich mit deutlich geringeren Zeitambitionen wieder in den vordersten Reihen einsortiert und bremsen mich auf den ersten hundert Metern ein wenig aus. Aber bald weitet sich die Straße und es kann ungehindert überholt werden. Nach 300 Meter führt die Strecke leicht bergan. Ich laufe aktuell unter 4 Minuten auf den Kilometer, als die vorhin kennengelernte Ute an mir vorbei fegt. Zu dem Zeitpunkt bin ich mir sicher, sie auf den nächsten Kilometern wieder einzusammeln. Später wird sich herausstellen, dass Ute vom MT-Hausmannstätten den 5 Kilometer langen SCHILCHERLANDLAUF in unter 20 Minuten gewinnen wird. Grandios! Meinen herzlichen Glückwunsch!

Der erste Kilometer ist nach 3:55 Minuten absolviert. Der zweite Kilometer, der immer noch leicht aufwärts führt, wird nach 4:05 Minuten gestoppt. Der dritte Kilometer gibt auf leicht abschüssiger Strecke ein wenig Gelegenheit zur Erholung. Diesen Kilometer kann ich wieder knapp unter 4 Minuten laufen. Hier ist auch eine Labestelle eingerichtet, wo Helfer Wasser und Iso reichen. Heute benötige ich jedoch keine Zwischenverpflegung und laufe zweimal an den ausgestreckten Händen mit Flüssigkeitsnachschub vorbei.

Der vierte Kilometer führt zum Teil auf einem Kiesweg zum höchsten Punkt der Strecke, bevor es wieder leicht fallend dem Start- und Zielbereich entgegen geht.

Wie ich diese "Sprintdistanzen" verteufle. Meine Herzfrequenz liegt bei 95 Prozent und ich habe schon seit dem ersten Kilometer zu kämpfen. Aber ich kann für mich überraschend noch relativ gut die Pace halten und durchlaufe die 5 Kilometer nach 20:28 Minuten.

Nun gilt es auf der zweiten Runde, so wenig Zeit wie möglich einzubüßen. Denn mittlerweile glaube ich sogar daran, eine neue PB schaffen zu können. 

Die Teilnehmer des SCHILCHERLANDLAUFES verabschieden sich über die Ziellinie und es wird ruhig auf der Laufstrecke. 

Ich kämpfe mich die Kilometer sechs und sieben hoch. Ich habe zwar an Pace verloren, aber liege mit meinen Kilometerzeiten noch gut im hochgerechneten Zeitplan. Der wiederum leicht abschüssige Kilometer 8 verschafft mir keine Regeneration mehr, aber durch meine vielen Trainingskilometer der letzten Monate und Jahre kann ich die Pace noch einigermaßen hoch halten. Endlich befinde ich mich auf dem letzten Kilometer. Das Ziel vor Augen, kann ich mich sogar noch ein wenig steigern und laufe nach 42 Minuten und 19,1 Sekunden mit neuer persönlicher Bestzeit über die Ziellinie. Mir fällt es erst gar nicht auf, aber meine Frau meint gleich, ich hätte bloß um 4 Zehntel die "Marathon-Distanz" verfehlt  (42:19,5)! Ich platziere mich in der Gesamtwertung unter 260 Startern auf den für mich sehr zufriedenstellenden 39. Rang.

Auch ich nehme gerne die handgefertigte Finisher-Medaille in Empfang und labe mich an einem Erdinger Alkoholfrei sowie an leckeren Aufstrichbroten. Bei der Startnummern-Tombola gehen wir zwar leer aus, aber trotzdem war es wieder ein wunderbarer Laufausflug zum Frauentaler Herbstfarbenlauf.

07.10.2018: Herbstfarbenlauf Frauental - Laufbericht


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Mittwoch, 2. Mai 2018

23.04.2018: St. Ruprechter Marktlauf - Laufbericht

Heute hat es uns in die Oststeiermark, unweit von Gleisdorf, verschlagen. In St. Ruprecht an der Raab findet der 11. St. Ruprechter Marktlauf statt. Veranstaltet wird der Marktlauf vom FC-Donald, einem ortsansässigen Sport- und Kulturverein.

Marktlauf St. Ruprecht 2018
Eigentlich sind wir wegen Sebastian hier. Ihm machen die Kinderläufe aktuell so viel Spaß, dass er immerfort auf Medaillenjagd gehen möchte. Auf der Suche nach einem in der Nähe befindlichen Kinderlauf, sind wir eben auf diesen Lauf in St. Ruprecht gestoßen.

Die Kinder- und Schülerläufe starten ab 13:45 Uhr und weisen je nach Altersgruppe eine Distanz zwischen 200 Meter und 1350 Meter auf. Anschließend werden die "Geher" auf ihre 4050 Meter lange Strecke geschickt. Um 15:45 Uhr startet der 9750 Meter lange Marktlauf bzw. zeitgleich der 3900 Meter lange Hobbylauf.

Auch mir passt ein kurzer, flotter Lauf gut in meine Regenerationswoche. Nach zwei kilometerintensiven Trainingswochen steht verminderter Laufumfang bei gesteigerter Intensität am Programm. So werde ich um 15:45 Uhr am Start des Marktlaufes stehen.

Der Park inmitten von St. Ruprecht an der Raab ist der Start- und Zielbereich. Hier stehen Tische und Bänke, ist die Bühne für die Siegerehrung aufgebaut sowie gibt es eine Ausschank für Speis und Trank. Die Ausgabe der sogenannten Starterbags findet in der angrenzenden Musikschule statt. Für Sebastians U8-Kinderlauf-Nennung waren 8 Euro zu bezahlen. Neben der Startnummer erhält Sebastian den (bei Kinderläufen mietfreien) HTT-Zeitnehmungschip und eine Tragetasche mit einem Kilo Mehl, einigen Produktproben und viel Werbepapier. Ich werde es nie verstehen, warum man nicht ein kinderspezifisches Goodie-Bag vorbereiten kann. Bevor man einem Kind einen Kilogramm Mehl überreicht, sollte man auf das Starterbag verzichten. Muss eh nicht sein. Aber wenn, dann passend ...

Mein Startersackerl für 15 Euro Nenngeld ist mit den selben Produktproben und Werbepapieren bestückt wie Sebastians. Statt dem Mehl habe ich eine Packung Nudeln dabei. Zusätzlich habe ich 3 Euro für die Chipmiete zu berappen.

Ich hefte Sebastian die Startnummer an und montiere den HTT-Chip (Scheckkartenformat) vorschriftsmäßig im Bereich der linken Hüfte. Als Läufer ist man hier wie ein Christbaum behangen. Da lobe ich mir meinen pentek-Chip, den ich am Schuh oder Fußgelenk montiere oder Zeitnehmungschips, die in der Startnummer integriert sind.

Die Kinderbewerbe finden auf einem Rundkurs um den Park statt. Die Runde misst 350 Meter. Auf die Kleinsten warten 200 Meter. So nehmen die Bambinis auf der Gegengeraden Aufstellung und warten auf das Startsignal. Los geht es. Die Nachwuchssprinter legen sich mächtig ins Zeug und haben es kurze Zeit später auch schon geschafft. Anerkennend erhalten sie Finishermedaillen und einen Eis-Gutschein.

Nun ist Sebastian an der Reihe. Für Teilnehmer des U8-Bewerbes gilt es, eine komplette Runde um den Park zu laufen. Die letzten zwei Minuten werden vom Moderator angekündigt. Halt! Ein weiterer Offizieller unterbindet den Countdown. Die Zeitnehmung sei noch nicht so weit. Die offizielle Uhr ginge falsch. So wird eine Verzögerung von zwei Minuten angekündigt. Jedoch nach bereits einer Minute hat es der Moderator wohl satt und beginnt seinen Countdown von Neuem. "Start!", brüllt er ins Mikrofon. Die ersten Kinder flitzen wie Pfitschipfeile davon. Der zweite Offizielle am Rad-Esel quittiert den Fauxpas mit einem Schimpfwort. Sebastian hat in diesem "Kudelmudel" den Start verschlafen und läuft im hinteren Teil des Feldes. Das sehr warme Frühlingswetter macht den jungen Sportlern zu schaffen. Auf der Gegengeraden ist Sebastian schon sehr am kämpfen. Aber nach 1:35 Minuten ist die Runde auch schon geschafft und Sebastian freut sich auf die Medaille. Die gibt es aber nicht. Auf Nachfrage hin wird mir erklärt, dass nur die Bambinis eine Finishermedaille bekämen. "Für die übrigen Kinderläufe gäbe es Siegerehrungen für die drei Erstplatzierten", bekomme ich als Antwort. Sebastian ist ein wenig enttäuscht. Ich bin auf mich selbst wütend, die Ausschreibung nicht gewissenhaft gelesen zu haben. Eis-Gutschein gibt es auch keinen. Eigentlich gibt es für die 8 Euro Startgeld außer einem Kilo Mehl gar nichts. Nepp? Schon klar, dass der Veranstalter den einen oder anderen Euro Gewinn machen möchte, aber nicht bei den Kinderläufen. Es gibt genügend tolle Beispiele, wo es für gleiches Startgeld ein leckeres Essen, ein Shirt und eine Medaille gibt. Junge Sportler gehören wertgeschätzt.

Sebastians Enttäuschung ist zum Glück nur von kurzer Dauer. Der Spaß am Laufen soll natürlich im Vordergrund stehen. Wir lassen ihn hochleben und sagen ihm einmal mehr, wie stolz wir auf ihn sind und auch er auf seine Leistungen stolz sein kann. Mein Lauf startet erst knapp 2 Stunden. Diese Wartezeit möchte ich meiner Familie nicht zumuten. So fahren Sebastian, seine Mutter und sein Opa ins benachbarte Gleisdorf und vergnügen sich bei einer Runde Minigolf. Aber auch ich bleibe nicht alleine in St. Ruprecht zurück, denn mein Bruder samt Freundin und Nachwuchs statten einen Besuch ab, warten mit mir gemeinsam auf meinen Wettbewerb und drücken anschließend die Daumen.

Marktlauf St. Ruprecht Streckenführung
Der Marktlauf führt über 5 Runden zu jeweils knapp 2 Kilometer, sodass in Summe 9,750 Kilometer zu laufen sind. Inzwischen brennt die Sonne erbarmungslos vom Himmel. Es fehlt bestimmt nicht viel auf die 30-Grad-Marke. Da auch der 3,9 Kilometer lange Hobbylauf zeitgleich startet, stehe ich gemeinsam mit rund 200 weiteren Läufern am Start. Ich habe mir als Ziel eine Zeit um die 42 Minuten gesetzt.

Start! Den ersten Kilometer gehe ich etwas zu flott zur Sache und stoppe ihn nach knapp 4 Minuten, obwohl das Gelände ein wenig ansteigt. Zu Beginn des zweiten Kilometer führt die Strecke auf einem Schotterweg leicht bergab, bevor es recht flach Richtung Park geht, der zu umrunden ist. Kurz vor Start und Ziel ist eine Labestelle positioniert. Für die erste Runde benötige ich genau 8 Minuten. Der Schweiß fließt bereits in Strömen und ich habe zu einem Becher Wasser gegriffen. Die moderate Steigung der zweiten Runde setzt mir bereits zu, sodass ich die Runde mit 8:22 Minuten stoppe. Ein Becher Wasser unmittelbar vor Start und Ziel spendet mir kurzfristig Erfrischung. Es wird hart und die dritte Runde wieder langsamer. Nach 8:34 Minuten ist sie geschafft. Nächste Runde, gleiches Spiel: Kämpfen, schwitzen, Becher Wasser schnappen und wieder ein paar Sekunden verlieren. 8:46 Minuten für Runde vier wird die Auswertung im Anschluss zeigen. Die letzte Runde bricht an. Körper und Geist fassen Hoffnung, die heutige Laufaufgabe bald geschafft zu haben. So kann ich noch einmal ein wenig zulegen und laufe mit einer Rundenzeit von 8:36 Minuten und einer Gesamtzeit von 42:19 Minuten auf dem 34. Gesamtrang ins Ziel.

Ich labe mich bei einem kleinen Stück Kuchen und einer Flasche Wasser. Beim Online-Studium der Ergebnislisten stelle ich fest, dass ich es in der Altersklasse M45 tatsächlich als Drittplatzierter auf das Podest geschafft habe. Meine Freude ist groß, denn Podestplätze kann ich leicht an einer Hand abzählen. So darf ich zur Siegerehrung und mir meine Ehrenmedaille abholen.

23.04.2018: 11. St. Ruprechter Marktlauf - Laufbericht


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Freitag, 13. April 2018

07.04.2018: ORF Lauf 2018 in Bad Waltersdorf - Laufbericht über die Juniormeile

Zum 16. Mal lädt der Tourismusverband Bad Waltersdorf zum ORF Radio Steiermark Lauf. Für die Läufer stehen der Hauptlauf über 12 Kilometer bzw. der Einsteigerlauf über 4 Kilometer zur Auswahl. Smovey-Walker kommen ebenso wie Nordic Walker mit einem ebenfalls 4 Kilometer langen Bewerb auf ihre Kosten. Dann gibt es noch die Juniormeile für Kinder, die je nach Altersklasse über 800 oder 1600 Meter führt. Und wegen der Juniormeile sind wir hier. Ich habe heute lauffrei, denn in meiner Vorbereitung zum mozart100 stehen aktuell lange Läufe am Programm. Aber Sebastian wird in der U8 über die 800 Meter lange Juniormeile starten.

Die Anreise nach Bad Waltersdorf ist für uns über die Südautobahn unkompliziert. Auch ein Parkplatz ist schnell gefunden. So geht es zur Abholung der Startunterlagen. Für 9 Euro Nenngebühr erhält Sebastian neben seiner Startnummer und dem pentek-timing-Einwegchip ein Baumwoll-Shirt und eine 3-Stunden-Karte für die in unmittelbarer Nähe befindliche H20-Therme. Dazu gibt es einen Mc-Donalds-Gutschein, der leider nur in den beiden Filialen Oberwart und Hartberg einzulösen ist. Rabattmarken für den ortsansässigen Spar sind ebenso zu finden wie Haarkur- und Rasierschaum-Produktproben und Eistee. Richtig gelesen, Sebastian hat seinen ersten eigenen Rasierschaum im Badezimmerschrank stehen. Altersspezifische Beigaben heißt das Zauberwort!

Neben einigen Werbepapieren und weiteren Produktproben kommt am Abend beim vollständigen Auspacken des Startpaketes völlig überraschend auch eine Medaille zum Vorschein. Dass es eine Erinnerungsmedaille gibt, war in der Ausschreibung nicht zu lesen. Ich denke der Veranstalter unterschätzt den stolz machenden Moment, wenn die Medaille im Ziel anerkennend um den Hals der jungen Sportler gehängt wird. Schade, dass das hier in Bad Waltersdorf offensichtlich nicht so praktiziert und die Medaille stillschweigend dem Startpaket beigelegt wird.

Radio Steiermark Lauf
Bis zum Start ist es noch eine halbe Stunde. Sebastian nutzt die Zeit, um sich in der Hüpfburg, die in der Nähe des Startbereiches aufgeblasen steht, aufzuwärmen. Anschließend nimmt Sebastian an der Startlinie Aufstellung. HipiHo, das Maskottchen der H2O-Therme Bad Radkersburg, ist mittlerweile auch eingetroffen und begrüßt die jungen Athleten. Der Moderator gibt letzte Infos zur Strecke. Es ist zu erfahren, dass die ersten paar hundert Meter wohl leicht ansteigend sind. Ich gebe Sebastian den Tipp mit auf dem Weg, langsam zu starten, notfalls bergauf sogar Gehpausen einzulegen, um auf dem zweiten Teil der Strecke abwärts durchlaufen zu können.

Die Altersklassen U10, U8 und U6 werden in Intervallen zu 10 Sekunden gestartet, damit auf der Strecke kein zu großes Gedränge entsteht.

Man sieht Sebastian an, dass er wieder recht aufgeregt ist. Es ist der erst zweite Lauf, an dem er ohne elterliche Begleitung auf die Strecke geht. Aber endlich ist es so weit. Die U10 ist gestartet und weitere 10 Sekunden später darf Sebastian mit rund 40 weiteren Kids seiner Altersklasse auf die Strecke. Wie es ihm nach dem Start ergeht, kann ich nur mutmaßen. Gespannt warte ich im Zielbereich auf seine Ankunft. Die Minuten vergehen für mich wie Stunden. Nach gut 3 Minuten biegt der Sieger der Altersklasse U8 um die Zielkurve. Ich rechne, dass Sebastian rund 5 Minuten für die 800 Meter lange Strecke benötigen wird. Mittlerweile sind doch sehr viele Kinder im Ziel, obwohl erst 4 Minuten rum sind.

Und da kommt er schon! Ich kann gerade noch das Smartphone zücken und den Zieleinlauf auf Video festhalten. Es macht mich jedes Mal so stolz, wenn Sebastian mit seinem Markenzeichen, der raushängenden Zunge ;-), über die Ziellinie läuft. Das Allerwichtigste: Es hat ihm wieder viel Spaß gemacht.


Kurze Zeit später tummeln wir uns in der H20-Therme und lassen Sebastians Lauf Revue passieren. Dem offiziellen Endergebnis ist zu entnehmen, dass Sebastian von 187 Startern den 91. Gesamtrang eingenommen hat. In seiner Altersklasse belegt er damit den tollen 19. Rang.

07.04.2018: ORF Lauf 2018 in Bad Waltersdorf - Laufbericht über die Juniormeile


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Mittwoch, 21. März 2018

17.03.2018: Vulkanland-Frühlingslauf Leitersdorf - Laufbericht

Am 17. März 2018 ist Leitersdorf im Raabtal zum 9. Mal Austragungsort des Vulkanland-Frühlingslaufes. Leitersdorf (ein Ortsteil der Stadt Feldbach) liegt im Süd-Osten der Steiermark und ist durch eine klimabegünstigte Lage eigentlich der optimale Start in die Laufsaison. Eigentlich deshalb, da den Nachwehen des Winters sowohl die klimabegünstigte Lage als auch der nahende meteorologische Frühlingsbeginn "wurscht" ist. Veranstaltet wird das "Steirische Laufopening" vom ASKÖ Rad- und Kulturverein Leitersdorf.

@ vulkanlandlauf.at









Rund um die Veranstaltung

Ob bei der Parkplatzsuche, an der Schank, an den Verpflegestellen oder bei der Startnummernausgabe: Überall trifft man auf hilfsbereite, freundliche und gut gelaunte Menschen. Man fühlt sich als Läufer hier in Leitersdorf rundum sehr gut aufgehoben.

Im Startsackerl findet sich neben einigen Warenproben und Werbepapieren auch ein Coupon für eine Mahlzeit vom Nudelbuffet, ein Los für die Tombola und eine Abend-Eintrittskarte für die Therme Bad Gleichenberg. Für alle Finisher gibt es zudem eine schöne Medaille. Alles in allem ein sehr guter Gegenwert zum moderaten Startgeld.

Alles was Läufer´s Herz begehrt, findet er im "Komm Zentrum Leitersdorf". Diese Mehrzweckhalle im unmittelbaren Start- und Zielbereich bietet neben dem Schutz vor schlechter Witterung auch Dusch- und Umkleidemöglichkeiten, Toiletten, eine Ausschank von Speisen und Getränken sowie Tische und Bänke, um sich entspannt zu laben oder der abschließenden Siegerehrung mit großer Warenpreisverlosung zu lauschen.

Eine professionelle Moderation darf ebenso wenig fehlen wie die Percussion-Band "Batala", die dem kalten, tristen Regenwetter trotzt und heiße Samba-Rhythmen in das Gehör der Läuferschar trommelt. Die geplante Flugshow der Doppeldecker-Maschinen von "Styrian Wings" fällt letztendlich dem schlechten Wetter zum Opfer.

Die Zeitnehmung erfolgt von pentek-timing. Das Fotoservice wird von Foto Viertbauer übernommen. Aber auch der Veranstalter selbst macht unermüdlich Fotos und stellt diese ein paar Tage später unentgeltlich auf der Homepage zur Verfügung.


Die Bewerbe

Vulkanland Frühlingslauf
Wer hier an den Start gehen möchte, hat die Qual der Wahl. Die Laufbegeisterten müssen sich entscheiden, ob sie am "Lugitsch Steirerhuhn-Hobbylauf/Businesslauf" mit 4,219 km Länge, am "Raiffeisen Volkslauf" mit 8,438 km Länge oder am "Energie Steiermark-Halbmarathon" über die klassischen Distanz von 21,095 Kilometer an den Start gehen wollen. Wer den Halbmarathon im Team bewältigen möchte, kann das als einer von 5 Staffelläufern beim Bewerb "Murauer Team Staffel" tun.

Der sportliche Nachwuchs kann sich bei den Kinderläufen messen. Je nach Altersgruppe sind Distanzen zwischen 500 und 1500 Meter zu absolvieren. Nordic Walker kommen beim "Therme Bad Gleichenberg Nordic Walking" auf ihre Kosten.

Alle Laufbewerbe (mit Ausnahme der Kinderläufe) führen über eine 4,219 Kilometer lange Runde durch das Ortsgebiet von Leitersdorf. Je nach Bewerb, hat man die Runde zwischen ein mal und fünf mal zu durchlaufen. Zudem zählt der Lauf zum Österreichischen Volkslaufcup sowie zum Thermenland Steiermark Laufcup.


Unser persönliches Laufgeschehen

Ich mache mich mit Sebastian gegen 9 Uhr auf den Weg ins Raabtal. Zur Pflichtausrüstung gehört heute die Regenjacke, denn von "Frühlingslauf" ist wie eingangs erwähnt außer seinem baldigen meteorologischen Beginn keine Spur. Es regnet und hat bescheidene 5 Grad. Für den Tagesverlauf ist weitere Abkühlung und sogar Schneefall prognostiziert. Aber wie heißt es so schön: Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung. Daher fahren wir beide trotz der widrigen äußeren Bedingungen gut gelaunt gen Süd-Osten.

Ein Parkplatz ist schnell gefunden und die Abholung der Startunterlagen erfolgt dank der vielen freundlichen und flinken Helfer rasch und unkompliziert. Dank einem Gewinnspiel der "Energie Steiermark" stehen wir heute sogar kostenlos am Start.

Sebastian ist für den Kinderlauf gemeldet. Ihm und weiteren 59 Mitstreitern stehen 500 Meter bevor. Mein Sohn wird heute das erste Mal alleine laufen. Bisher habe ich ihn auf seinen Kinderläufen begleitet. Aber er ist ja schon ein großer Junge und so steht er heute tapfer auf sich allein gestellt in der Startreihe, während ich mich an der Seite aufstelle, einige Fotos mache und bestimmt aufgeregeter bin als Sebastian.

Auf den ersten 300 Metern werden die motivierten Kinderbeine von "professionellen Bremsern temporeduziert". Das letzte Drittel der Strecke darf dann "volle Pulle" gelaufen werden. Wie es Sebastian ergeht, kann ich nur mutmaßen. Ich warte gebannt im Ziel und kann es kaum erwarten, dass er um die Ecke biegt und ich ihn erblicken kann. Die knapp 3 Minuten kommen mir wie eine Ewigkeit vor. Da sausen endlich die ersten Kinder um die Kurve. Und knapp dahinter auch schon Sebastian. Ich bin komplett aus dem Häuschen. Er hat ganz schön zu kämpfen, läuft aber an großartiger 5. Stelle über die Ziellinie. Glücklich und stolz ist er mit seiner Finisher-Medaille, die ihm gleich um den Hals gehängt wird! Und ich bin auf meinen Sohnemann auch mächtig stolz.

Die regennassen Klamotten werden gegen trockene Kleidung und die Wertmarke gegen eine Portion Nudeln mit Tomatensauce und Parmesan getauscht. Sebastian erzählt mir nun endlich, wie es ihm auf der Runde ergangen ist und ich lausche gebannt zu. So ist von "Beinahe-Stolperern" und anstrengenden Überholmanövern die Rede, während Sebastian die Nudeln verschlingt. Dann gebe ich Sebastian in die Obhut seiner Oma. Denn bald bin ich an der Reihe ...

Ich bin für den "Raiffeisen Volkslauf" gemeldet. Eigentlich mag ich ja lieber die langen Kanten. So trainiere ich aktuell für den mozart100, einem 105 km langen Ultralauf, der von der Mozartstadt ausgehend durch das schöne Salzburger Land führt. Aber trotz all dem Ausdauertraining sollte ich schnelle Einheiten nicht ganz vernachlässigen und so stehe ich kurz vor 13 Uhr gut aufgewärmt an der Seite von weiteren 251 Teilnehmern am Start des 8,4 km langen Laufes. Die Teilnehmer des Hobbylaufes und des Halbmarathons starten zeitgleich. Der Start wird traditionell von der Stadtwache Feldbach mit einem unüberhörbaren Kanonenschuss freigegeben.

Vulkanland Frühlingslauf Leitersdorf Strecke
Der erste Kilometer führt rund 10 Höhenmeter abwärts und verleitet, zu flott zu starten. Der Großteil der Strecke ist asphaltiert. Ein kurzer Abschnitt des ersten Abschnittes ist auf Schotter zu laufen, der durch die Regenfälle voller Schlammpfützen ist. Aber ich bin ja Trailläufer; von daher kein Problem ;-).

Diese 10 Höhenmeter fordert der Kilometer 2 sogleich zurück. Das ist der Jammer an Rundenläufen. Was man verliert, will wieder zurückerkämpft werden. Zu Beginn des 3. Kilometers wartet ein rund 20 Meter langes aufgeweichtes und rutschiges Wiesenstück auf die Teilnehmer. Nicht weit, aber kräftezehrend.

Die Strecke führt nun zum höchsten Punkt der Strecke. Nach einer 180-Grad-Wende verläuft der 4. Kilometer parallel zum eben erklommenen Aufstieg dem Ortszentrum entgegen, wo entweder der Zieleinlauf oder -durchlauf wartet. In Summe ist die Schleife mit ungefähr 80 positiven Höhenmetern gespickt.

Für die erste Runde benötige ich 17:30 Minuten. Die Strecke ist meist breit, sodass gut und ungehindert zu laufen ist. Mit meiner Pace von knapp über 4 Minuten für den Kilometer bin ich sehr zufrieden, wenngleich ich zur Halbzeit fürchte, dass mir die Steigungen und das aufgeweichte Wiesenstück auf der zweiten Runde bestimmt die eine oder andere zusätzliche Sekunde kosten werden. Aber offensichtlich haben mich die vielen tausend Höhenmeter, die ich in den letzten Monaten gelaufen bin, gut trainiert. Denn obwohl meine Beine schwer werden und ich ganz schön am kämpfen bin, geht es auch in der zweiten Runde in gutem Tempo aufwärts. So benötige ich für die zweite Runde die exakt gleiche Zeit und überquere nach 35 Minuten und einer Sekunde die Ziellinie.

In meiner Altersklasse platziere ich mich damit auf Platz 5 und werde in der Gesamtwertung unter 261 Startern des Raiffeisen Volkslaufes auf dem 38. Platz gelistet.

Frisch geduscht gönne auch ich mir eine Portion Nudeln und ein leckeres Bierchen und freue mich gemeinsam mit meinem Sohn über unseren gelungenen Laufausflug nach Leitersdorf.

17.03.2018: Vulkanland-Frühlingslauf Leitersdorf - Laufbericht


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Dienstag, 3. Oktober 2017

01.10.2017: Herbstfarbenlauf Frauental - Laufbericht

Spätsommerliches Traumwetter erwartet uns heute in Frauental. Und dem Veranstalter sei es bei all der Mühe, die für die Organisation einer solchen Veranstaltung von Nöten ist, von Herzen vergönnt. Da hatte der Wetterfrosch im Vorjahr schlechtere Laune. Aber heute passt´s perfekt. 


copyright herbstfarbenlauf
Wir sind zu Dritt in die Weststeiermark gereist und haben ein dichtes Programm. Mein 6 Jahre alter Sohn Sebastian startet mit mir gemeinsam beim Familienlauf, bevor ich selbst dann am 10 Kilometer langen Hauptlauf an den Start gehe. Meine Mama ist mit dabei. Dadurch ist Sebastian während des Hauptlaufes gut betreut. 

Vor der Qual der Wahl steht man hier in Frauental, wenn man sich für einen Bewerb entscheiden muss. Für Kinder stehen der WOCHE Familienlauf (mit Begleitung eines Erwachsenen) oder der LEITNER EIS Bambini Sprint sowie der 1,3 km lange Shopping City Seiersberg - Kids Run zur Auswahl. 

An dem 5 km langen SCHILCHERLAND Lauf kann man als Einzelstarter oder als "SORGER SALANETTIS Weibl- und Mandl - Team" teilnehmen bzw. sich als Feuerwehrmitglied der "BLAULICHT Fachzeitschrift Street Fire Run - Wertung" stellen. Der HERVIS SPORTS Run hat eine Distanz von 10 Kilometer. 

Für Nordic Walker gibt es den GRAWE Nordic Herbst Walk über 4 km mit Zeitnehmung; alternativ den SPARKASSEN Frauental Walk ohne Zeitnehmung. Dann kommen auch noch die Smovey-Fans auf ihre Kosten. So kann man für die (inoffiziellen) Österreichischen Staatsmeisterschaften im smovey WALK nennen oder auch hier die 4 km ohne Zeitnehmung smovey walken. In Summe kann der Veranstalter beim 13. Herbstfarbenlauf knapp 1300 Teilnehmer begrüßen!


Herbstfarbenlauf 2017
Der erste Weg führt uns zur Startnummernausgabe. Sebastian erhält für den Familienlauf die Startnummer 18 und ich für den sogenannten HERVIS SPORTS Run die Startnummer 1145. Startsackerl war gestern. Die traditionell sehr großzügigen Startbeigaben des Herbstfarbenlaufes sind heuer in wirklich schöne und zweckmäßige Rucksäcke gepackt.

Wir haben noch ein wenig Zeit und schlendern über das Veranstaltungsgelände, auch als Laufdorf "Aqua Fun" bezeichnet. Sebastian freundet sich bereits mit den Alpakas an, die bei den Läufen der Jüngsten anfangs das Tempo drosseln werden. Zelte mit Tischen und Bänken sind aufgebaut und für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt. Der Radiosender "Antenne Steiermark" sorgt für flotte Beschallung entlang des Startbereiches, eine Musikband gibt im Zelt ihr Bestes und auch eine tolle Moderation darf nicht fehlen. Für geringes Startgeld wird hier wirklich jede Menge Spaß und Sport geboten.


"Woche" Familienlauf - 570 Meter

Wir haben Startaufstellung genommen. Beim Familienlauf ist die Begleitung durch einen Erwachsenen gestattet. Es erfolgt keine Zeitmessung und das ist gut so. Die Freude am Laufen soll im Vordergrund stehen.

Es ist schön zu sehen, wie sehr sich Sebastian auf seinen Lauf freut und positiv angespannt ist. 30 Sekunden noch; der Countdown ist gestartet und dröhnt aus den Musikboxen. Gemeinsam mit weiteren 44 "Kind+Begleitung-Gespannen" geht es nun auf die Strecke. Zwei Alpakas werden vorne weg geführt und dämpfen auf den ersten rund 200 Metern das Tempo. Wie immer halte ich mich im Hintergrund und überlasse Sebastian die Tempogestaltung.


copyright herbstfarbenlauf
Sebastian spurtet davon. Ich habe inmitten der zig Kinderfüße den Anschluss verloren und mache nur langsam Boden gut. Mein flotter Junge überholt Kind um Kind und liegt bei Halbzeit am ungefähren zehnten Platz. Mittlerweile sind ihm die Strapazen anzumerken. Er kämpft aber tapfer weiter und macht weiter Platz um Platz gut. Ich rufe ihm zu, doch eine Gehpause einzulegen aber Sebastian möchte - wie er mir später gesteht - seine gute Platzierung nicht auf´s Spiel setzen. So beißt er sich durch und läuft auf der letztendlich 570 Meter langen Strecke inoffiziell (da ja keine Zeitnehmung und daher auch keine Reihung) als Zweitplatzierter ins Ziel. Großartig! Aber das Allerwichtigste: Sebastian hatte wieder sehr viel Spaß und lässt sich zurecht stolz die Finishermedaille um den Hals hängen. 

Nach einer anschließenden Labung bei Würstel und Wasser gebe ich Sebastian in die Obhut seiner Oma und bereite mich auf meinen Lauf vor.

Was ich erst später erfahren werde: Sebastian räumt bei der inzwischen stattfindenden Startnummern-Verlosung groß ab. Er gewinnt neben einem Lebkuchen-Rebenblatt den Hauptpreis, zwei Übernachtungen für die ganze Familie in einem JUFA-Hotel nach Wahl. Sebastian wird auf der Bühne interviewt, gefeiert und fotografiert, während ich mir die Seele aus dem Leib renne. Vielleicht war auch mir das Losglück hold? Ich werde es nie erfahren, denn ich habe schlicht darauf vergessen, auf den ausgehängten Gewinnlisten zu überprüfen, ob meine Startnummer für einen Preis gezogen wurde.


"HERVIS SPORTS Run" - 10 Kilometer

Ich orientiere mich an der Zeit vom Vorjahr, wo ich bei trübem Regenwetter mit 42:44 Minuten eine neue Bestzeit über 10 Kilometer gelaufen bin. Die letzten Monate standen jedoch im Zeichen von langen, langsamen Dauerläufen. Da ich vorwiegend auf langen bzw. ultralangen Strecken unterwegs war, wurde Tempotraining mehr oder weniger vernachlässigt. Mal sehen ...

Ich habe mich recht weit vorne eingereiht und warte mit gut 200 Mitläufer auf das Startsignal. Ein 5 Kilometer langer Rundkurs mit kaum nennenswertem Höhenunterschied (15 Höhenmeter auf 5 Kilometer) ist zweimal zu durchlaufen. Die Strecke verläuft mit Ausnahme von ein paar hundert Meter Kiesweg auf geteerter Straße.

Auf geht´s! Nach rund 300 Meter führt die Strecke leicht bergan. Es haben sich zwar wieder Teilnehmer mit deutlich geringeren Zeitambitionen in vorderster Reihe einsortiert, aber durch die breite Straße ist ein Überholen gut möglich und schnellere Läufer werden nicht nennenswert beeinträchtigt. Den ersten Kilometer laufe ich mit knapp unter 4 Minuten deutlich zu schnell. Der zweite Kilometer, der immer noch leicht aufwärts führt, wird mit knapp über 4 Minuten gestoppt. Der dritte Kilometer gibt auf leicht abschüssiger Strecke ein wenig Gelegenheit zur Erholung. Knapp vor dem 3. Kilometerschild ist eine Labestelle eingerichtet, wo freundliche Helfer Wasser und Iso reichen. Ich persönlich benötige heute jedoch keine Verpflegung und laufe zweimal an den ausgestreckten Händen mit Flüssigkeitsnachschub dankend vorbei. Der vierte Kilometer führt auf einem Kiesweg zum höchsten Punkt der Strecke, bevor es wieder leicht fallend dem Start- und Zielbereich entgegen geht.

Wie ich diese "Sprintdistanzen" verteufle. Meine Herzfrequenz liegt bei 95 Prozent und ich kämpfe. Jede Faser des Körpers schmerzt, jeder Laufschritt kostet bereits nach wenigen Kilometern Überwindung. Die ersten 5 Kilometer laufe ich in für mich sehr guten 20:38 Minuten. "Schade, dass ich diese Rundenzeit kein zweites mal in den Frauentaler Asphalt stampfen vermag", gestehe ich mir beim Zieldurchlauf ein, während sich die Teilnehmer des 5 Kilometer langen sogenannten SCHILCHERLAND Laufes von der Strecke verabschieden.


copyright herbstfarbenlauf
Ich kämpfe mich die Kilometer sechs und sieben hoch. Ich habe deutlich an Pace verloren. Die liegt jetzt zwischen 4:20 und 4:30 Minuten für den Kilometer. Auch der leicht abschüssige Kilometer acht verschafft mir keine Regeneration mehr. Endlich befinde ich mich auf dem letzten Kilometer. Das Ziel vor Augen, kann ich mich noch ein wenig steigern und laufe nach 42 Minuten und 40 Sekunden unter den Anfeuerungsrufen meines Sohnes mit neuer persönlicher Bestzeit über die Ziellinie. Meinen alten 10K-Rekord habe ich um ganze 4 Sekunden unterboten. Ich platziere mich in der Gesamtwertung damit von 207 Startern auf den für mich sehr zufriedenstellenden 33. Rang.

Eine handgefertigte Finishermedaille in Form eines Schafes (sinnbildlich) wird mir um den Hals gehängt. Köstliche Aufstrichbrote, Erdinger Alkoholfrei, Wasser und Iso sind gerichtet. Während ich ein paar Happen Brot zu mir nehme und ein alkoholfreies Bier trinke, berichtet mir Sebastian über sein Losglück. Am Heimweg erfreuen wir uns gemeinsam an unseren heute erbrachten Leistungen und schmieden den Plan, im kommenden Jahr wieder hier beim Frauentaler Herbstfarbenlauf am Start zu stehen.


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Samstag, 15. Juli 2017

15.07.2017: Mini Römer beim Römerlauf 2017 - Laufbericht

Sebastian´s Laufhunger will wieder gestillt werden. Er mag das ganze Rundherum einer Laufveranstaltung sehr. Angefangen von der Startnummernausgabe, über die Inspektion des Goodie-Bags, das Rennen selbst, bis hin zur belohnenden Finisher-Medaille findet mein Sohn alles sehr aufregend und spannend. Ich freue mich über sein Interesse und so steht Sebastian heute an der Startlinie des Römerlaufes.

Der Römerlauf findet bereits seit vielen Jahren im Naturparkzentrum Grottendorf (Nähe Leibnitz) statt und gilt als schönster Abendlauf Österreichs. Der Veranstaltungsort im Süden der Steiermark ist für uns über die Autobahn leicht zu erreichen und bietet großzügige 4000 Parkplätze im unmittelbaren Veranstaltungsgelände. Auch Warmwasserduschen, Umkleiden und ein riesiger Gastgarten zur anschließenden Labe sind für erwartete 2500 Teilnehmer gerichtet. Die Hauptläufe finden zur Primetime statt, sodass man in die Dämmerung läuft. Die Strecke ist dann mit mehr als tausend Fackeln ausgeleuchtet. Wer also einen romantischen Abendlauf sucht, ist hier beim Römerlauf gut aufgehoben.

Sebastians Mini Römer - Lauf startet bereits um 17.00 Uhr. Der Lauf hat eine Länge von 560 Meter und führt um das Naturparkzentrum. Die Abholung seiner Startunterlagen nimmt der junge Mann natürlich selbst vor. Im Starterbag findet er für 9 Euro Nenngeld ein Funktionsshirt, welches gleich angezogen und stolz getragen wird. Auch eine Flasche Mineralwasser, einiges Werbepapier sowie ein Gatorade sind beigelegt.

Da wäre auch schon meine einzige Kritik an den Veranstalter: Energy-Drinks haben meiner Meinung nach in einem Goodie-Bag für Kinder nichts zu suchen. Wenn es ein Goodie-Bag für die Kinderläufe geben soll, dann mit kindgerechtem Inhalt.

Zeitnehmung gibt es beim Mini Römer - Lauf keine, was ich persönlich sehr begrüße. Die pure Freude an der Bewegung soll für die jungen Sportler im Mittelpunkt stehen. Das Streben nach guten Platzierungen und die Jagd nach "personal bests" kommt noch früh genug.

Wir besprechen unsere "Taktik". Ziel: Der junge Mann soll Spaß haben. Und wie bei Kinderläufen üblich, dürfen die Kids begleitet werden. Ich möchte ihm jedoch weder im Weg stehen, noch sein Tempo beeinflussen. Wir halten es daher so, wie zuletzt beim WelschiKNAXmarathon. Ich werde mich im Hintergrund halten; hinter ihm herlaufen. Der obligatorische Gang auf die Toilette darf natürlich nicht fehlen, bevor wir rund 10 Minuten vor dem Start Aufstellung nehmen.

Hier werden von den Moderatoren alle jungen Teilnehmer namentlich erwähnt. Ein römischer Streitwagen samt kostümierter Pharaonen steht an vorderster Position, dient als Bremswagen und sorgt somit dafür, dass die jungen Athleten nicht zu forsch starten.

Sebastian ist positiv aufgeregt. Er freut sich sehr, dass sein Lauf bald startet. Er hat in zweiter Reihe Aufstellung genommen und sehnt gemeinsam mit rund 80 weiteren teilnehmenden Kids den Start herbei.

Es geht los! Ich wünsche meinem kleinen Sportler viel Glück. Dann saust er auf und davon. Ich kann ihm inmitten der vielen Kinder vorerst nicht folgen. Ich beneide ihn um seinen athletischen, natürlich wirkenden Laufstil. Er macht sich bestimmt keine Gedanken, ob er Vorfuß- oder Mittelfußläufer sein möchte.

Nach rund der Hälfte der Strecke steigt es einige Höhenmeter an. Sebastian geht ein paar Schritte. Ich kann mich aus dem Gewusel von Kinderbeinen befreien und habe aufgeschlossen. Ich lobe ihn, wie weit er es schon geschafft hat und dass es bald wieder abschüssig Richtung Ziel geht. Als er mehrfach überholt wird, packt ihn der Ehrgeiz und Sebastian verfällt wieder in den Laufschritt. Tapfer kämpft er sich weiter.

Kurze Zeit später hat er es auch schon geschafft und saust mit flottem Schritt über die Ziellinie. Ihm wird eine schöne Ton-Medaille um den Hals gehängt. Sebastian trägt sie sichtlich stolz zur Schau und labt sich mit einem Becher Wasser. Im Anschluss werden noch einige paar Laufschuhe unter den teilnehmenden Kids verlost. Sebastian hat zwar nicht gewonnen, ist aber sehr zufrieden und stolz. Perfekt!


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Samstag, 6. Mai 2017

06.05.2017: Der Welschlauf 2017 - Laufbericht

Ein Marathon inmitten von Weinbergen!

Der Welschlauf, eine im Jahr 1995 ins Leben gerufene Laufveranstaltung, verbindet die Welsch- mit der Schilcherregion. Jeweils am ersten Mai-Wochenende lockt die Laufstrecke zwischen Wies und Ehrenhausen hunderte Laufbegeisterte an. Die Laufrichtung ändert sich jährlich. In diesem Jahr startet der Marathon in Ehrenhausen. Neben der klassischen 42,2 km - Strecke stehen ein Halb- oder auch Viertelmarathon (auch für Nordic Walker) zur Auswahl. Ziel ist heuer für alle Bewerbe der Ort Wies.

Welschlauf 2017
Großteils verläuft die anspruchsvolle Strecke, die auf der Marathondistanz mit gut 1000 Höhenmeter aufwartet, entlang der Südsteirischen Weinstraße und wartet mit großartigen Ausblicken auf rebenbewachsene Hänge und malerische Weinbauorte auf.

Das Startgeld für den Marathon beträgt 40 Euro. Das Startpaket samt Startnummer kann am Lauftag unmittelbar vor dem Start des jeweiligen Bewerbs oder am Vortag im Ort Leutschach abgeholt werden. Hier findet auch das sogenannte Startfest mit kulinarischen Köstlichkeiten und Musikunterhaltung statt.

Am Lauftag lassen laut Veranstalter ganze 21 Labestellen keinen Versorgungsengpass aufkommen. Die Finisher-Medaille darf ebenso wie ein T-Shirt, einige Werbe-Beigaben sowie ein Gepäcktransport (hier als Lumpentransport bezeichnet) nicht fehlen. Wer sein Fahrzeug im Ziel haben möchte, kann den Shuttle-Dienst zum Start der jeweiligen Bewerbe nutzen.

Für die Nachwuchssportler sind an insgesamt 5 Standorten sogenannte WelschiKNAXmarathons organisiert. Streckenlängen zwischen 800 und 3900 Meter bieten für alle Jahrgänge passende Distanzen.

Sebastian beim WelschiKNAXmarathon

Mein 5jähriger Sohn Sebastian fragte mich vor rund drei Wochen, wann er denn wieder mal an einem Kinderlauf teilnehmen könne. Was gibt es schöneres, als wenn der Nachwuchs von sich aus gerne Sport treiben möchte. Ich habe ihm die Teilnahme am
WelschiKNAXmarathon vorgeschlagen.

So stehen wir am Vortag des Marathons, also bereits am Freitag um 17.30 Uhr am Start des Smiley - Laufes in Leutschach. Für die Jüngsten steht ein Rundkurs mit 800 Meter Länge bereit. Im Anschluss folgt ein 1.600 Meter langer Lauf für Volksschüler. Man sieht Sebastian an, dass er aufgeregt ist. Zuvor hatten wir seine Startnummer und ein T-Shirt abgeholt; im Ziel warten die ersehnte Finisher-Medaille und eine Urkunde.

Ein spontaner Toilettenbesuch bringt uns zwar etwas in Eile, aber letztendlich starten wir gemeinsam mit vielen weiteren Kids pünktlich auf unsere Runde, die von Polizei und freiwilligen Helfern gut abgesichert ist. Ich versuche Sebastian nicht in seinem Tempo zu beeinflussen und trabe hinter ihm nach.

Sebastian läuft hinter einem Pulk von kleineren Kindern. Es scheint ihm etwas zu langsam zu gehen, denn plötzlich schert er aus, überholt die vor ihm liegenden Mitstreiter, saust um die Kurve und die abfallende Straße runter. Es macht Laune, meinen Sohn mit so viel Elan zu sehen, wenn gleich ich ihm im Gewusel von zig Kinderfüßen kaum folgen kann. Nach einer Kehre folgt nun der Anstieg Richtung Ziel. Sebastian gönnt sich eine kurze Gehphase. Diese nutze ich, um aufzuschließen. Nach ein paar motivierenden Worten verfällt er wieder in den Laufschritt und kurze Zeit später läuft Sebastian stolz im Ziel ein, wo ihm auch gleich die wohlverdiente Medaille um den Hals gehängt wird.

Wir lösen den zuvor erhaltenen Essens-Gutschein ein. Eine Bratwurst mit Gebäck und ein Becher Wasser laben nun meinen tollen Sohn. Ich bin mächtig stolz auf ihn.

Abgerundet wird der WelschiKNAXmarathon mit einer Verlosung von unzähligen Sachpreisen, kombiniert mit einer Tragetasche mit gesundem Obst, gesponsert von regionalen Wirtschaftsbetrieben. Der Hauptpreis ist ein Gutschein im Wert von 70 Euro von der Firma Intersport. Ich selbst bin bei solchen Verlosungen eher ein Pechvogel. Und der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Es stehen 80 Preise zur Verlosung parat. 82 Startnummern wurden ausgegeben. Sebastian ist tatsächlich einer von zwei Kindern, die bei dieser Verlosung beinahe leer ausgingen. Beinahe nur, denn der Veranstalter hatte einen Trostpreis parat und so wich die sich zusammenbrauende Krokodilsträne einem glücklichen Lächeln.

Kurze Zeit später sitzen wir im Auto und fahren stolz nach Hause. Ein wenig wehmütig fällt mein Blick auf die wunderbaren Weinhänge, die im Licht der langsam untergehenden Sonne glitzern. Für morgen ist wolkenloses Frühlingswetter prognostiziert. Und leider steht bereits seit gestern fest, dass ich nicht am Start des Marathon stehen werde ...


Mein Marathon:

DNS - Did not start!

Leider erzwingt eine Erkältung mit Halsschmerzen und Schnupfen eine Laufpause. Schade ist das in vielerlei Hinsicht. Einerseits hätte ich für meinen kommenden Ultralauf gerne weitere 42 Trainingskilometer gesammelt, andererseits bleibt mir ein gesellschaftliches Lauferlebnis bei wunderbarem Frühlingswetter, toller landschaftlicher Kulisse und großartigem Rahmenprogramm verwehrt. Aber auch ein letzter langer Leistungstest vor dem 6 h - Lauf in Oberwart hätte meiner Psyche gut getan.

Ein großer Dank gilt dem Veranstalter des Welschlaufes. Kostenlos und unbürokratisch wird mein Startplatz auf das nächste Jahr übertragen. Wir sehen uns am 5. Mai 2018. Sebastian´s Blick verrät mir, dass auch er wieder am Start des WelschiKNAXmarathon stehen möchte.



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Sonntag, 19. März 2017

18.03.2017: Vulkanland-Frühlingslauf Leitersdorf - Laufbericht

Allgemeine Informationen

Bereits zum 8. Mal findet am 18. März 2017 in Leitersdorf im Raabtal der Vulkanland-Frühlingslauf statt. Geografisch befinden wir uns in der südöstlichen Steiermark nähe Feldbach. Veranstaltet wird das Event vom ASKÖ Rad- und Kulturverein Leitersdorf.

Der geeignetere Tag für einen "Frühlingslauf" wäre wohl gestern gewesen. Denn da wärmte die Sonne bei wolkenlosem Himmel auf frühlingshafte 20 Grad Celsius. Für den heutigen Lauftag sind vom Wetterfrosch Regenschauer und ein Kälteeinbruch prognostiziert. Ganz so schlimm kommt es ob der klimatisch günstigen Lage zum Glück für Läufer, Zuschauer, Helfer und Veranstalter dann doch nicht. Wolken bedecken zwar den Himmel und die Temperaturen sind deutlich kühler als die letzten Tage, aber die Schleusen bleiben geschlossen und der Großraum Leitersdorf trocken.

Ich wurde auf das "Steirische Laufopening" durch Social Medien aufmerksam. Einer der vielen Sponsoren dieser Veranstaltung veranstaltete vor rund drei Wochen auf Facebook ein Gewinnspiel und prompt habe ich zwei Startplätze gewonnen. So stehe ich heute gemeinsam mit meinem 5-jährigen Sohn kostenlos am Start.

Angeboten werden neben den Kinderläufen ein Nordic Walking - Bewerb, der sogenannte Hobbylauf mit 4,2 km Länge, der Volkslauf mit 8,4 km Distanz und der Halbmarathon. Der Halbmarathon kann auch als 5er Staffel gelaufen werden. Die Bewerbe finden auf einem 4,2 km langen Rundkurs im und um den Ort Leitersdorf statt.

Mein Sohn ist für den Kinderlauf gemeldet. Ihm stehen 500 Meter bevor. Ich war mir über die zu wählende Distanz etwas unschlüssig, schwankte zwischen Halbmarathon und Volkslauf. Da ich mich derzeit auf einen 100 km langen Ultralauf vorbereite, habe ich das Tempotraining in den letzten Monaten sehr vernachlässigt. Damit meine Beine schnelles Laufen nicht verlernen, entschied ich mich letztendlich für den 8,4 km langen Volkslauf.

Der ASKÖ Rad- und Kulturverein Leitersdorf zaubert rund um das Laufevent ein tolles Rahmenprogramm. Der Sprecher Wolfgang Ortner moderiert gekonnt durch das Programm und die Percussion-Band "Batala" trommelt Samba-Rhythmen. Dem nicht genug bieten "Styrian Wings" mit zwei Doppeldecker-Maschinen dem Publikum und der Läuferschar eine Flugshow. Für den Startschuss der Hauptläufe zeichnet sich die Stadtwache Feldbach mit einem Kanonenschuss verantwortlich.

Sehr gute Organisation! Bereits bei der Parkplatzsuche stehe Helfer zur Seite. Die Startnummernausgabe findet im "Komm Zentrum Leitersdorf", in unmittelbarem Start- und Zielbereich gelegen, statt. Hier stehen auch Dusch- und Umkleidemöglichkeiten, Toiletten, Tische und Bänke für die kulinarische Verköstigung sowie die Bühne für die abschließende Siegerehrung mit großer Warenpreisverlosung parat. Schon prima, als Läufer diese großartige Infrastruktur in unmittelbarer Nähe zur Verfügung zu haben.

Im Bereich der Startnummernausgabe ist eine Art Leinwand gerichtet, auf der sich jeder Teilnehmer mit seinem Namen eintragen kann und die nach dem Lauf zu Gunsten "Laufen - Helfen - Verbinden" versteigert wird. In den Startbags sind neben einer Flasche Gatorade, diversen Warenproben und (leider doch etwas viel) Werbematerial auch eine Eintrittskarte für die Therme Bad Gleichenberg sowie ein Gutschein für das Nudelbuffet enthalten. Die Zeitnehmung erfolgt durch pentek-timing. Als Startgeld werden für die Kinderläufe 5 Euro genommen. Der Start beim Hobbylauf kostet 17 Euro, der Vokslauf 22 Euro und die Nenngebühr für den Halbmarathon beträgt 27 Euro.


Unser persönliches Laufgeschehen

Um 10.30 Uhr startet der Kinderlauf für die Jahrgänge 2010 bis 2012. Sebastian ist sichtlich aufgeregt und hat mich als Pacemaker gebucht. Seite an Seite nehmen wir die 500 m lange Schleife in Angriff. Auf den ersten rund 300 Metern werden die motivierten Kinderbeine von "Bremsern" gezähmt. Sebastian läuft gut in der Gruppe mit, überholt so manchen Mitstreiter und schafft es ohne Gehpause ins Ziel. Sichtlich und zu recht stolz lässt er sich die Medaille umhängen und gönnt sich einen Bissen Kuchen und einen Schluck Wasser. Im Anschluss füllt Sebastian seine Speicher mit Nudeln und Tomatensauce wieder auf.

Nun bin ich an der Reihe. Gut aufgewärmt platziere ich mich im vorderen Bereich des Starterfeldes. Als persönliches Ziel setze ich mir für die 8,4 Kilometer eine Zeit von 38 Minuten. Kanonenschuss! Es geht los. Die ersten 1,5 Kilometer führen leicht abwärts, bevor es auf den nächsten 1,5 Kilometern dem höchsten Punkt der Strecke empor geht. Insgesamt sind auf der 4,2 km langen Schleife rund 40 Höhenmeter zu bewältigen. Der nächste Kilometer führt wieder bergab dem Ziel bzw. Rundendurchlauf entgegen.

Für die erste Schleife benötige ich 17:24 Minuten. Mit meiner Pace bin ich sehr zufrieden, wenngleich ich zur Halbzeit des Laufes schon sehr "am pumpen" bin. Mir ist bewusst, dass mir die Steigung auf der zweiten Runde bestimmt die eine oder andere zusätzliche Sekunde kosten wird. Nach 17:49 Minuten habe ich auch den zweiten Teilabschnitt hinter mich gebracht und platziere mich mit einer Gesamtzeit von 35:13 Minuten unter 300 Startern des Volkslaufes an 43. Stelle. In meiner AK45 werde ich sogar am 4. Platz gelistet und verpasse meinen ersten Stockerlplatz um rund eine halbe Minute. Auch ich erhalte die Finishermedaille, labe mich mit einem Erdinger alkoholfrei und freue mich gemeinsam mit meinem Sohn über unsere tolle Leistung.





Fazit

Das Gesamtpaket hier in Leitersdorf passt! Der Teilnehmer hat die Qual der Wahl, welchen Bewerb er auf einer anspruchsvollen Strecke laufen möchte. Der Veranstalter bietet ausreichend Verpflegung, mit der Thermen-Eintrittskarte und dem Nudelbuffet-Gutschein ein gut gefülltes Starterpaket, eine schöne Finishermedaille und ein tolles Rahmenprogramm samt großer Warenpreisverlosung zu moderaten Preisen. Umkleide- und Duschmöglichkeiten in unmittelbarem Start- und Zielbereich komplettieren das tolle Angebot. Leitersdorf ist jedenfalls eine Reise wert!


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