Samstag, 11. März 2017

Who let the dogs out?

Da stehe ich nun wie angewurzelt, das Herz schlägt mir bis zum Hals. Mein beschränktes Wissen über Hunde reicht aus, um den schwarzen, geschmeidigen Körperbau samt spitzen Ohren einem Dobermann zuzuordnen. Er rast auf dem schmalen Feldweg auf mich zu; noch immer ist kein Hundehalter in Sicht. Ich male mir die Folgen des unvermeidbar scheinenden Frontalzusammenstoßes aus, da rennt Usain Bold der Hunde auch schon an mir vorbei, ohne meiner Wenigkeit einen Funken Beachtung zu schenken.

Noch einmal Glück gehabt, schießt es mir durch den bluthochdruckbedingt pochenden roten Kopf, während ich nun in rund hundert Meter Entfernung das Herrchen ausmachen kann. Der Ordnung halber ist zu erwähnen, dass der Hund sogar einen Maulkorb trug. Per Gesetz sollte verboten sein, Maulkörbe in Fellfarbe tragen zu dürfen. Diese Dinger müssen für Läufer sichtbar sein, aus weiter Entfernung sichtbar sein ...

Erfreut über den unerwarteten Fortgang meines Lebens beschloss ich, Hund und Hundehalter zu kategorisieren. Der Gender-Ordnung halber sei erwähnt, dass mit Hunden natürlich auch Hündinnen und mit Hundehalter auch das weibliche Geschlecht gemeint ist.

Früher hatte ich generell Angst vor Hunden. Als kleiner Junge von einem Bernhardiner den Hügel runter gejagt, dauerte es doch einige Lebensjahrzehnte, bis die manifestierte Angst gegenüber diesen Vierbeinern langsam großem Respekt wich.

Mittlerweile bezeichne ich mich als geheilt, wenn gleich sich in manchen Situationen noch immer ein mulmiges Gefühl in der Magengrube einstellt. Hier nun meine Klassifizierung ohne Gewähr auf Vollständigkeit:

Der abgelenkte Hund!
Wäre ich ein Hund, würde ich mir diese kulinarische Art der Erziehung wünschen. Getreu dem Motto "Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß!" wird Freund Bello zur Seite gerufen und so lange mit seinem Leckerli vollgestopft und abgelenkt, bis das vermeintliche Beutetier (Läufer) aus den Augen, aus dem Sinn entschwunden ist.

Workout!
Das ist die Sorte von "gemischtem Doppel", was mir doch ein wenig Sorgen bereitet. Denn mein Überleben hängt stark von der Qualität der Hundeleine ab. Meine Gesundheit hängt sprichwörtlich am seidenen Faden.

Der Hund, meist deutlich muskulärer als der Hundehalter, wird an kurzer, straffer Leine geführt. Kommt der Läufer in Sichtweite, wird die Leine nachgefasst, noch ein- bis zweimal um das Handgelenk gewickelt und angespannt verkrampft gehalten. Es ist absehbar, was passieren wird: Wie ich in Schlagdistanz bin, zeigt der Hund an stramm gespannter Leine seine Reißzähne, kläfft mit breit gestellten Hinterbeinen. Der Hundehalter stemmt sich mit aller Kraft dagegen, hat einen mindestens genau so roten Kopf wie ich nach meinem Intervalltraining. Beide Seiten hoffen inständig, dass die Leine samt Nietenhalsband den Qualitätskriterien entspricht.

Entspannung!
Wenn schon Hundekonfrontation, dann diese: Hundehalter flaniert, Hund schnubbert in der Gegend rum. Ich werde vom Hundehalter freundlich begrüßt, Hund ignoriert mich total, sieht im Läufer kein Beutetier. Entspannung hoch drei!

Gehorsam? What else!
Ich laufe auf Hund zu, Hund rennt auf mich zu, Hundehalter befiehlt mit strenger Stimme: "Komm! Koooooommmmmm! Bello kommst du jetzt endlich her!". Schlaues Hündchen kommt erst dann, wenn Herrchen zur Hosentasche nach Leckerli greift. Hundehalter ist ob des vermeintlichen Gehorsam seines Zöglings trotzdem sehr erfreut und lobt und füttert den Hund.

Weiter geht´s mit der Kommunikation zwischen Hund und Hundehalter: "Sitz! Siiiiiitz! Wirst du dich jetzt endlich hinsetzen!". Neulich fragte ich den verdutzt dreinschauenden Hundehalter, ob ich gemeint sei und ob ich mich wirklich mitten in meinem Dauerlauf nun hinsetzen müsse? Denn der Hund, der meine Beine beroch, fühlte sich keineswegs angesprochen. Der Joke kam nicht an. Niemand lachte, außer ich innerlich.

Wenn die Erfahrung neue Konstellationen aufzeigt, werde ich hier umgehend berichten ... Bis dahin: Lasst nicht zu, dass Eure Waden zu Kauknochen werden!


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Freitag, 10. März 2017

WSER: Go west!

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Das Rennen - 100 Meilen von Squaw Valley nach Auburn


Der Western State 100 Endurance Run in Kalifornien/USA ist das älteste und geschichtsträchtigste 100-Meilen-Langstreckenrennen der Welt. Und mein großes läuferisches Ziel ist es, einmal (vielleicht ja sogar schon im Sommer nächsten Jahres) an der Startlinie dieses Laufes zu stehen.

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Das Rennen startet in Squaw Valley, Austragungsort der olympischen Winterspiele 1960, und verlangt von den Teilnehmern von Beginn an alles ab. Denn es geht nach dem Start direkt dem Emigrant-Pass hoch. Auf rund 8 Kilometer warten die ersten 800 Höhenmeter. Hat man diese erste Hürde erklommen, sind es nur noch 152 Kilometer bis ins Ziel ;-).

Die Strecke führt auf historischen Pfaden des Western State Trails bis nach Auburn. Entlang der 100 Meilen sind mehr als 5000 positive Höhenmeter zu erklimmen sowie rund 8000 negative Höhenmeter zu laufen, bevor nach längstens 30 Stunden (offizieller Zielschluss) die Ziellinie an der Placer High School in Auburn überquert sein muss. Der Top-Athlet Jim Walmsley hält seit dem Jahr 2019 den Streckenrekord mit der Fabelzeit von 14 Stunden und 9 Minuten.

Den Läufern erwarten auf den Bergpässen Schneefelder, während in den verstaubten Schluchten der Canyons Temperaturen von meist deutlich über 30 Grad Celsius den Schweiß zum fließen bringen. Dem nicht genug, gilt es nach rund 78 Meilen einen Fluss zu durchqueren. Je nach Wettersituation kann hier der American River mit bis zu hüfthohem, kalten Wasser aufwarten.

Vorausgesetzt man zählt nicht zu dem einen Drittel, das den Lauf aus den verschiedensten Gründen nicht erfolgreich beenden kann, erhält man im Ziel das Objekt der Begierde, eine bronzene Gürtelschnalle. Überquert man die Ziellinie in Auburn sogar innerhalb von 24 Stunden, ist die Gürtelschnalle in schickem silber gehalten. Die Gürtelschnalle als Symbol des erfolgreichen Finish ist ein Relikt aus der Zeit, als das Western State 100 ein Rennen für Reiter und Pferd war. 1974 stand jedoch ein gewisser Gordy Ainsleight, dessen Pferd lahmte, zu Fuß am Start. Gordy kam tatsächlich nach knapp 24 Stunden noch vor einigen Reitern mit Pferd ins Ziel. Der Western State 100 Endurance Run war geboren. Zur Gürtelschnalle bekommt der erfolgreiche Finisher den Eintrag in die offizielle Ergebnisliste des Rennens. Und in diesem "Geschichtsbuch der Langstreckenläufer" soll auch mein Name für ewig stehen: Wolfgang Kölli / Austria. Wenn ich richtig informiert bin, hat bislang erst ein Österreicher diesen Lauf erfolgreich gefinished.

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Gründe für das Scheitern an einem solchen Langstreckenlauf gibt es genügend: Dehydration, Hypertonie, Muskelverletzungen, durch Stürze verursachte Knochenbrüche, Hitzeschläge, oder einfach das nicht Erreichen der Cut/off-Zeiten (sprich, man ist zu langsam). Aber auch bzw. gerade der Geist muss bei einem solchen Rennen topfit sein. Der Läufer muss sich bewusst sein, dass er stundenlang alleine auf schmalen Bergpfaden und Talsohlen laufen wird. Checkpoints bzw. "Aid - Stations" sind rar; zu unwegsam ist das Gelände. So sind viele Teilnehmer mit einem persönlichen Begleitläufer unterwegs. Diese Begleiter dürfen in keinster Weise unterstützend eingreifen und dienen lediglich dazu, in einem Gebiet, wo Klapperschlangen, Bären und Berglöwen heimisch sind, Sicherheit zu geben. Wer nicht auf gesamter Strecke einen Begleitläufer zur Seite hat, sollte diese Möglichkeit zumindest für die letzten 38 Meilen, die für den Großteil der Teilnehmer in den Nachtstunden zu laufen sind, in Betracht ziehen. Dank einer "Begleitläuferbörse" kann man sich online eine passende Begleitung buchen.

Rund 1500 freiwillige Helfer stehen dem Veranstalter jedes Jahr zur Seite. Da es nur wenige Stellen gibt, die mit einem fahrbaren Untersatz erreichbar sind, muss die Verpflegung und medizinische Ausrüstung teilweise per Fuß zu den Checkpoints transportiert werden. Allein an der Flussüberquerung werden die Läufer von rund 120 Freiwilligen supported.


Die Qualifikation

Um am Western State 100 Endurance Run teilnehmen zu können, muss man sich bei einem Qualifikationsrennen eine Anmeldeberechtigung verdienen. Weltweit stehen rund 100 solcher Qualifikationsläufe zur Auswahl. Diese Rennen haben eine Länge von zumindest 100 Kilometer, haben Trail-Charakter, beinhalten viele Höhenmeter und müssen je nach Schwierigkeitsgrad innerhalb einer bestimmten Zeit erfolgreich beendet werden.

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In Österreich finden zwei Ultraläufe statt, die auch der Zulassung zum Western State 100 Endurance Run dienen: Der Großglockner Ultra Trail sowie der mozart100. Ich habe mich für den mozart100 in Salzburg entschieden und bin bereits genannt. Dieser Lauf findet im Juni statt und als Qualifikationsnorm für den Western State 100 Endurance Run gilt hier eine Finisherzeit von unter 17 Stunden. Der Lauf führt über 102 Kilometer von Salzburg durch die Region Fuschlsee bis hin zum Wolfgangsee und wieder retour nach Salzburg. Durch die Überquerung von Zwölferhorn, Schafberg und Nockstein summieren sich die Höhenmeter auf rund 4000.

Weitere Qualifikationsläufe finden in unseren Nachbarländern z.B. mit dem Zugspitz Ultratrail in Deutschland oder mit den die 100 Meilen von Istrien in Kroatien statt.


Die Lotterie

Hat man die Qualifikationsnorm in der Tasche, steht einem noch Göttin Fortuna im Weg. Ist man nämlich keiner der Weltbesten mit einer Startplatzgarantie, so muss man bei der Startnummern-Lotterie auf Losglück hoffen.

Um die amerikanischen Trails zu schützen, sind auf Basis des kalifornischen Wildnisgesetzes jährlich lediglich 369 Starter für den Western State 100 Endurance Run zugelassen. Im Jahr 2017 bewarben sich über 4000 Ultraläufer um einen dieser begehrten Startplätze.

Die Lotterie für das Rennen 2018 findet öffentlich am 2. Dezember 2017 an der Placer High School in Auburn statt und wird live im Internet übertragen. So ich im Juni den mozart100 erfolgreich finishen werde, wird sich im Dezember 2017 auch mein Name in der Lotteriebox befinden. Und dann heißt es kräftig Daumen drücken und vielleicht heißt es ja dann im Juni 2018 "go west!".


WSER: Go west!


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Donnerstag, 19. Januar 2017

Laufen im Winter

Winter, Kälte, Schnee! Ich trotze jedem Wetter und laufe auch im Winter mindestens vier mal pro Woche. Bei tiefen Temperaturen gibt es jedoch ein paar Dinge, die beachtet gehören. Meine persönlichen Erfahrungen habe ich hier zusammengefasst:

safety first
Wer bei Schnee, Matsch oder Glätte unterwegs ist, sollte ein Mobiltelefon und eine Alu-Notfalldecke bei sich führen. Man kann selbst bei größter Vorsicht nicht ausschließen wegzurutschen und ehe man sich versieht, ist man mit einem verstauchten Knöchel oder gar gebrochenem Knochen auf fremde Hilfe angewiesen. Ist man dann einsam querfeldein unterwegs, kann ein Mobiltelefon und eine Alu-Decke bei tiefen Temperaturen im Notfall sogar Leben retten.

Läuft man in die Dämmerung hinein, so gehört eine reflektierende Oberbekleidung bzw. im Idealfall eine eng anliegende Warnweste zur Standardausrüstung.


pace & puls
Die Langstreckenläufer holen sich ihre Grundschnelligkeit im Winter, behaupten Gurus der Szene. Das mag zwar stimmen, trotzdem ignoriere ich bei tiefen Temperaturen Tempotraining. Ich verzichte natürlich nicht gänzlich auf schnellere Einheiten, aber wenn das Thermometer weniger als Null Grad Celcius anzeigt, keuche ich mir nicht die Lunge aus dem Körper. Vielleicht auch deswegen bin ich vor Erkrankungen der Bronchien bzw. Lungen bislang verschont geblieben.

Und dann ist da ja auch noch die Sache mit dem Puls. Wer hat noch nicht festgestellt, dass der Puls bei Kälte einige Schläge über dem gewohnten Pulsbereich liegt? In den allerseltensten Fällen macht sich hier ein anstehender Infekt bemerkbar. Viel eher ist es so, dass durch die Kälte unser Stoffwechsel auf Hochtouren arbeitet, der Körper vermehrt Energie benötigt und so ist unser Herz zu rascherem Schlagen als bei "angenehmen" Temperaturen gezwungen. Ein Grund mehr, keine harten Tempoeinheiten bei tiefen Temperaturen zu laufen. Zu sehr wird das Herz/Kreislaufsystem beansprucht; zudem wird die Regenerationsdauer deutlich verlängert.


equipment
Bekleidungsteile aus Feuchtigkeit transportierenden und atmungsaktiven Stoffen sind gerade bei kalten Außentemperaturen ein "must have". Mit einer schweißdurchtränkten Baumwollschicht friert man ehe einem lieb ist und holt sich eine Erkältung. Auch das eine oder andere Teil aus Merino-Wolle kann ich "wärmstens" empfehlen.

In Matsch und Schnee trage ich sogenannte GTX-Laufschuhe. GTX steht für Gore-Tex-Membrane, die den Schuh wasserdicht machen, aber dennoch atmungsaktiv bleiben lassen. Mit trockenen Socken und Füßen bleibt der Laufspaß erhalten. Im Gelände verwende ich gerade im Winter bei unstabilen Bodenverhältnissen Trailschuhe, die mit entsprechendem Profil ausgestattet sind. Für befestigte Wege eignen sich auch im Winter Straßenlaufschuhe mit ausgeprägterem Profil.

Eine Funktions-Kopfbedeckung sowie (wasserdichte) Handschuhe gehören im Winter ebenfalls zu meiner Grundausstattung.

Laufe ich querfeldein, habe ich auf winterlichem Terrain auch gerne meine Trailrunning-Stöcke dabei. Auf Grund ihres geringen Gewichtes sind sie kaum Ballast, verleihen bei Abstiegen aber ungemeine Trittsicherheit und unterstützen bei Aufstiegen und entlasten somit die Muskulatur und den Kreislauf.


sniff & co.
Gerade in Bezug auf die Gesundheit ist größte Vorsicht geboten. Die nächsten Zeilen spiegeln meine persönliche Meinung wieder und stellen keine generelle Empfehlung dar.

Trockene Luft durch Heizungsanlagen oder tiefe Außentemperaturen können unsere Schleimhäute in Nase und Rachen beeinträchtigen, sodass sich ein Räuspern, gelegentliches Husten oder eine "laufende" Nase einstellt. Ist bereits bei solch leichten Symptomen eine Laufpause erforderlich? Dutzend male am Tag wird eine derartige Anfrage an die Social Media - Community gerichtet.

Meine Erfahrung zeigt (die sich zum Glück mit der Meinung eines Arztes meines Vertrauens deckt), dass bei banalen Beeinträchtigungen der Schleimhäute die Bewegung an der frischen Luft durchwegs positiv ist. Ich höre auf meinen Körper. Wenn der Körper die unbändige Lust auf ein wenig Sport an der frischen Luft signalisiert, dann gönne ich ihm mit Maß und Vernunft diesen Spaß. So kann es statt laufen auch mal ein paar Kilometer schnelles gehen sein.

Sind Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit oder gar Fieber im Spiel, dann kommt man nicht umher, einige Tage Pause zu machen, gegebenenfalls einen Arzt zu konsultieren und seinem Körper die Zeit zu geben, sich vollständig auszukurieren und zu erholen.


food
In meinen Laufanfängen habe ich insbesondere vor und auf langen Dauerläufen keine Kohlenhydrate zu mir genommen. Ich lief nüchtern weg und trank unterwegs bestenfalls Wasser. Diverse Lektüre verlangt diese "Nüchternläufe" um den Fettstoffwechsel zu trainieren, sodass man auf und über der Marathondistanz für den "Mann mit dem Hammer" gewappnet ist.

Die Konsequenz von nüchternen Läufen ist allerdings, dass das "open window", also das Zeitfenster nach einer Trainingseinheit in dem der Körper für Infektionen besonders anfällig ist, wesentlich länger geöffnet ist als wenn man ein paar Kohlenhydrate vor und während des Laufes zu sich nimmt.

Mittlerweile laufe ich keine langen Läufe nüchtern. Und schon gar nicht bei Kälte, wo der Körper deutlich mehr Energie benötigt als bei angenehmen Temperaturen. Meine Lieblingsnahrung für unterwegs ist die Dattel. Diese Frucht ist auf Grund ihres hohen Zucker- und Kaloriengehaltes der ideale Wegbegleiter.

Eine kurze Zusammenfassung der Vorzüge vom "Brot der Wüste" ist hier zu lesen:
< Datteln, das Brot der Wüste >.

Die Getränkeflaschen (oder der ganze Trink- bzw. Laufrucksack) sollten unbedingt unter der Jacke getragen werden, denn bei besonders tiefen Temperaturen friert das Wasser trotz isoliertem Trinkschlauch bzw. ist das Wasser klirrend kalt.

In diesem Sinne: keep on running - auch im Winter



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Freitag, 6. Januar 2017

Jahrbuch 2016

Ich hatte vor, einen kurzen Bericht über mein Laufjahr 2016 zu verfassen. In ein paar wenigen Sätzen wollte ich über gelaufene Kilometer, absolvierte Höhenmeter, Teilnahmen und Ergebnisse bei Wettkämpfen berichten.


Da mich der Weihnachtsmann nicht nur mit Geschenken sondern auch mit einer Virusinfektion samt Kehlkopfentzündung und daraus resultierender Laufpause bedachte, musste die Zeit genutzt und ein etwas anderes Jahrbuch 2016 geschaffen werden.

Mein Jahrbuch ist im pdf-Format abgespeichert (Dateigröße ca. 1,35 MB) und kann unter nachfolgendem Link aufgerufen werden:


Viel Vergnügen beim Lesen. Über Feedback freue ich mich sehr.

Montag, 19. Dezember 2016

18.12.2016: Adventlauf MT-Hausmannstätten - Laufbericht

Seit 10 Jahren schon organisiert der MT-Hausmannstätten kurz vor Weihnachten einen Adventlauf. Ich bin das erste mal bei dieser schon traditionellen Veranstaltung mit dabei, bei der die Gemeinschaft, die Besinnlichkeit und unser aller Freude am Laufen im Vordergrund steht. Aus allen Himmelsrichtungen wurde im Laufe der letzten Jahre das Ziel, der Marktplatz in Hausmannstätten, schon angelaufen. Heuer zum 10-jährigen Jubiläum sollte es sogar ein Staffellauf über mehr als 150 Kilometer mit Start in Mariazell werden. Diverse bürokratische Hürden machten das Vorhaben letztendlich jedoch nicht durchführbar.

So stehen wir am vierten Adventsonntag gegen 10.45 Uhr zwar vor einer Wallfahrtskirche namens Mariazell, korrekterweise jedoch vor der Kirche Klein-Mariazell. 20 Mitglieder des Laufclubs MT-Hausmannstätten warten auf eine Andacht durch den ansässigen Pfarrer und auf die Segnung des Lichtes.

Das Adventlicht werden wir laufend per Fackel  zurück auf den Marktplatz nach Hausmannstätten bringen, wo wir gegen 17.00 Uhr erwartet werden. Dazwischen liegen ungefähr 44 Kilometer und rund 800 positive Höhenmeter.

Die Wallfahrtskirche Klein-Mariazell befindet sich im Ort Eichkögl. Eichkögl liegt im Bezirk Südoststeiermark in der Nähe von Studenzen. Der beschauliche Ort hat knapp 1300 Einwohner und bietet als Sehenswürdigkeit eben diese denkmalgeschützte Wallfahrtskirche Klein-Mariazell.

© MT-Hausmannstätten
Vor rund einer Stunde sind wir mit einem von der Firma Wittwar zur Verfügung gestellten Kleinbus hier her zum Start unseres heurigen Adventlaufes gebracht worden. Dieses und ein zweites Begleitfahrzeug wird sich auf unserem Rückweg ständig in unserer unmittelbaren Nähe vor und hinter uns befinden und so für Sicherheit im Straßenverkehr sorgen. Auch unser persönlicher Proviant und Ersatzkleidung wird mit den Fahrzeugen transportiert. Vom Laufclub werden Mineralwasser, Bananen und köstliche Weihnachtskekse zur Verfügung gestellt. Zudem haben wir jederzeit die Möglichkeit, uns für ein paar Kilometer in den Bus zu setzen und zu erholen.

Ich persönlich habe geplant, die volle Distanz zu laufen. Es soll ein weiterer langer Dauerlauf auf meinem Weg zum Scenic 100 nach Salzburg sein. Aber heute wird nicht an Wettkampf gedacht. Heute wird die Gemeinsamkeit gefördert. Und es wird richtig schön werden.

Nicht nur die "fahrende Labe", auch Sonnenschein ist unser Begleiter, als wir uns gegen 11.15 Uhr auf den Heimweg machen. Ein "6er-Schnitt" ist angedacht; angesichts der vielen Höhenmeter eine "sportliche" Vorgabe. Nach rund einer Stunde machen wir einige Minuten Rast. Neben dieser Pause ist eine etwas ausgedehntere Rast bei Laufclub-Mitglied Markus in Pirching vorgesehen. Bis dahin sind aber noch viele Kilometer zu laufen.

Für mich ist ein Gemeinschaftslauf Neuland. Ich bin die letzten Jahre mit Ausnahme von Wettkämpfen ausschließlich allein auf den Laufstrecken unterwegs gewesen. Aber heute passt es. Der Lauf erfüllt seinen Zweck. Er schafft etwas Ruhe in der oft so hektischen Adventzeit, gibt aber auch Gelegenheit, sich mit gleichgesinnten Sportlern auszutauschen, die das Laufen ebenso lieben. Während ich Laufschritt an Laufschritt setze, bin ich wie so oft auf meinen Läufen in Gedanken bei meiner Familie. Meine Frau wird unseren Sohnemann betreuen und ihrer eigenen Leidenschaft, dem Basteln, nachgehen. Meine Tochter wird hoffentlich vor den Schulbüchern sitzen und für die Prüfung in Pädagogik pauken, die noch kurz vor den Weihnachtsferien abzulegen ist.

Dieser Lauf tut aber nicht nur uns selbst Gutes. Bereits im Vorfeld waren hilfsbereite Seelen des Laufclubs unterwegs und lukrierten sehr großzügige Spendengelder von ortsansässigen Unternehmen, die zwei bedürftigen Familien in Hausmannstätten zu Gute kommen sollen.

Über die Ortschaften Trausdorf, Fölling, Petersdorf II und Schwarten sind wir nach rund 3 Stunden in Pirching beim Zuhause von Markus eingetroffen. Um nicht auszukühlen, tausche ich meine verschwitzten Oberteile gegen trockene Klamotten. Ein mit vielen Köstlichkeiten gedeckter Tisch ist für uns gerichtet. Der wärmende Kachelofen, lecker gefüllte Jausenweckerl und die Aussicht auf die eine oder andere weitere Flasche Bier wecken den inneren Schweinehund.

Dieser schlägt vor, doch hier bei dieser gastfreundlichen und sympathischen Familie zu bleiben. Aber er sollte es besser wissen, der Schweinehund. Er hat nichts zu melden. So rollen wir im wahrsten Sinn des Wortes nach einer halben Stunde weiter. Wir haben ja eine Mission zu erfüllen. Wir wollen pünktlich um 17.00 Uhr in Hausmannstätten sein. Knapp zwei Stunden Laufzeit oder 16 Kilometer stehen uns noch bevor.

Ich benötige ein paar hundert Meter, um wieder einigermaßen in die Gänge zu kommen. Wir erreichen mit dem Tanzcafe Black & White in Empersdorf ein weiteres Etappenziel. Ich schwelge kurz in Erinnerungen. Nicht nur ein mal habe ich in diesem Tanzlokal die Nacht zum Tag gemacht. Vor knapp drei Jahrzehnten wohlgemerkt.

Meine Füße werden träger, meine Gespräche mit den Laufkollegen rarer. Es fällt mir schwer, das vorgegebene Tempo zu halten. So befinde ich mich nun meist am Ende der Gruppe auf und spüre den "Besenwagen" im Nacken. Ich spiele mit dem Gedanken, mich für zwei, drei Kilometer im Begleitfahrzeug für die feierliche Ankunft in Hausmannstätten zu erholen.

Aber es steht uns bloß noch ein nennenswerter Anstieg bevor. Dann führt der Weg abwärts und flach zum Ziel nach Hausmannstätten. Ich entscheide mich für´s kämpfen.

Die Steigung Richtung Schemmerlhöhe liegt hinter uns und wir blicken auf Vasoldsberg. Es ist nicht mehr weit, beruhige ich meine quengelnden Beine. Inzwischen ist es dunkel geworden.

© MT-Hausmannstätten
Wir laufen die letzten Kilometer des heurigen Adventlaufes. Ich freue mich auf den Einlauf am Marktplatz von Hausmannstätten. Meine großartige Familie wird mich ebenso erwarten wie eine Blasmusikgruppe, der Bürgermeister und viele Besucher. Auch eine der beiden Familien, die in jüngster Zeit schwere Schicksale zu meistern hatten und nun mit einer finanziellen Unterstützung bedacht werden, ist anwesend.

Ich ziehe für mich ein sehr positives Fazit. Es ist beeindruckend, was ehrenamtliche Vereinsengel wieder geleistet haben: Streckenerkundung, Informationsmails, Organisation der Begleitfahrzeuge, Verpflegung, die Spendengeldaktion und vieles mehr.

Einen kurzen Stop legen wir noch ein. Für die letzten paar hundert Meter kriegen wir alle eine Kerze zu halten. So laufen wir Punkt 17.00 Uhr samt eines Lichtermeeres ein. Dieser sehr stimmungsvolle Zieleinlauf mit vielen freudig strahlenden Gesichtern beschließt einen wunderbaren Tag.

Euch allen ein frohes, besinnliches Weihnachtsfest!

© MT-Hausmannstätten



Samstag, 17. Dezember 2016

Inov-8 Race Ultra 290 GTX

Ich möchte heute den Inov-8 Ultra 290 GTX Trailrunning-Schuh vorstellen. Die Erweiterung um die Abkürzung GTX bedeutet, dass dieser Schuh mit einer Goretex-Membran überzogen ist, die den Schuh wasser- und winddicht aber dennoch atmungsaktiv macht.

Ich habe im Sommer und Herbst dieses Jahres speziell auf langen Trailstrecken die Vorzüge dieses Schuhs bereits kennen gelernt. Mein schwarz/blau/gelbes Modell weicht nun für die kommenden naß-kalten Wochen und hoffentlich bald schneebedeckten Trails der schwarz/roten Goretex-Variante.

Der aus England stammende Schuh ist ein echtes Komfort-Wunder. Mit einer Sprengung von 8 mm verfügt der Inov-8 Race Ultra 290 über genügend Dämpfung, um mit ihm ultralange Trailläufe zu bewältigen.

Ich habe einen normal großen Fuß. Der Schuh sitzt bei mir an Mittelfuß und Ferse hervorragend. Für die Zehen ist genügend Platz vorhanden.

Laut Herstellerangabe wiegt der Schuh in Größe UK 8 rund 290 Gramm und hat eine integrierte Gamaschen-Befestigung. Die Schnürung ist normal ausgeführt, also ohne Schnürsenkel-Tasche oder Schnellverschluss.

Der Schuh läuft sich sehr bequem, auch die ersten Kilometer auf Asphalt. Im Gelände hält er den Fuß stabil, stützt und schützt ihn, dennoch vermittelt der Schuh trotz der hohen Sprengung von 8 mm ein direktes Laufgefühl.

Der Grip auf Wald- und Schotterwegen ist hervorragend. Auch auf nasser Wiese und über Wurzelwerk vermittelt er sichere Standfestigkeit.

Auf Matsch tendiert der Schuh dazu, seitlich weg zu rutschen. Im Aufstieg und beim Downhill hält der Schuh auch auf geweichten Erdwegen, aber in seitlich weghängenden Querpassagen ist in tiefem Matsch Vorsicht geboten. Aber um auf sehr schlammigem Terrain Halt zu finden, fehlt ihm letztendlich die notwendige Tiefe des Profils.

Goretex hält, was es verspricht. Auch wenn der Weg durch Wasser und Schlamm führt, bleibt der Fuß trocken.

Der Schuh ist für ultralange Läufe auf eher festen Untergründen gemacht. Die GTX-Variante wird nun bei mir in den Wintermonaten häufig Einsatz finden. Die nicht wasserdichte Ausführung wird mich im kommenden Jahr beim Scenic 100 in Salzburg begleiten.